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L4 "Fringsen"
- 1946
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Fragen des schuldhaften
Gewissens werden auch außerhalb des Beichtsakramentes und
der Ablassproblematik thematisiert. Ein bekanntes Beispiel dafür
ist die Silvesterpredigt 1946 des Kölner Kardinals Frings.
Im Rahmen einer Gewissenserforschung ging Frings u. a. auf das siebte
Gebot (Du sollst nicht stehlen) ein und führte angesichts der
allgemeinen Not der Nachkriegszeit aus: "Wir leben in Zeiten,
da in der Not auch der einzelne das wird nehmen dürfen, was
er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat,
wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder Bitten nicht
erlangen kann". Wenngleich dieser Gedanke keineswegs neu war,
fand er doch sein - durchaus unterschiedliches - Echo in der Presse,
bei den Besatzungsbehörden sowie in der Bevölkerung. Insbesondere
die Kölner sahen darin eine moralische Rechtfertigung, Kohlen
von Eisenbahnzügen zu stehlen, was angesichts des extremen
Winters im Januar 1947 stark zunahm. Für diese Diebstähle
entstand schnell die Bezeichnung "fringsen".
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Handschriftlicher Entwurf, 9 Seiten und
Druck der Predigt, 20 Seiten - AEK, CR II 2.18g,1; Erzb. Diözesan-
und Dombibliothek, Eb 2652,10. |
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