Ein unlösbares
Problem stellten die ansteckenden Krankheiten dar, denen der Mensch
damals weithin hilflos ausgeliefert war. Um solche Kranken kümmerten
sich spezielle Leprosen-, Pest- oder Siechenhäuser, meist außerhalb
der Stadtmauern gelegen. Um Almosen von den Reisenden zu erlangen,
befanden sie sich oft an Verkehrswegen. Ihre institutionelle Bedeutung
drückt sich u. a. in der Führung eines eigenen Siegels
aus, das ihr caritatives Selbstverständnis demonstriert. Das
Kölner Leprosenhaus Melaten bestand schon im frühen 13.
Jahrhundert und hat über ein halbes Jahrtausend gewirkt. Sein
Siegel zeigt die biblische Szene vom prunkvoll lebenden Reichen
und dem armen leidenden Lazarus. Während dieser draußen
steht, wendet sich der Reiche im Bild des Siegels von 1582 unter
dem Schutz seiner Behausung zur Seite und blickt ins Leere.
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Abdruck vom 4. Siegel des Leprosenhauses
zu Köln,
Durchmesser 4,5 cm - Kölnisches Stadtmuseum, S 218. |
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