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Christliche Freigebigkeit und untugendhafter Geiz in den Visionen
einer Kölner Karmelitin - um 1660
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Der
Gegensatz des im Gnadenstand lebenden Menschen zu dem in der Todsünde
Verharrenden ist ein Bildmotiv der als "Herzbuch" bezeichneten
prachtvollen Schrift der Isabella vom Heiligen Geist, Mitbegründerin
und langjährigen Priorin des Karmelitinnenklosters St. Maria
vom Frieden in der Schnurgasse zu Köln. Oben im Bild spendet
ein leuchtend rotes Herz unter dem Motto "Den halben Teil meiner
Güter gebe ich den Armen" seinen Geldbeutel der Kirche;
rechts unten hortet ein dunkelfarbiges Herz geizig seinen Reichtum.
Die in Brüssel geborene Isabella war die Tochter des Großkanzlers
des spanischen Königs Philipp III., Mateo de Urquine. Als Schwester
des Konvents der unbeschuhten Karmelitinnen in Antwerpen kam sie
1637 zur Gründung des hiesigen Karmels nach Köln, wo sie
1675 verstarb. Hier entstand auch die gezeigte, auf ihren Erleuchtungen
und Visionen basierende Schrift.
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Perg., dt. - Erzb. Diözesan- und Dombibliothek, Diöz.
Hs. 504, S. 23. |
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