Seit
dem frühen Mittelalter dienten Siegel vornehmlich zur Beglaubigung
von Urkunden und zum Verschluss von Briefen. Das Stift St. Severin
hat bis zu seiner Aufhebung im Jahre 1802 insgesamt sieben verschiedene
Siegel geführt. Es ist kein Zufall, dass in allen der hl. Severin
dargestellt ist: Er war nicht nur der namengebende Schutzpatron, sondern
auch der eigentliche Repräsentant des Stiftes. Zu dem 2. Stiftssiegel
aus der Mitte des 12. Jahrhunderts und zu zwei spätmittelalterlichen
Missivensiegeln, die zum Verschluss von Briefen ("ad missivas
litteras") bestimmt waren, sind die alten Stempel erhalten geblieben.
Die in gotischen Stilformen gehaltenen Typare zu den Missivensiegeln
zeigen jeweils den Bischof Severin mit dem Modell der Severinskirche.
Hierdurch wird die enge Verbindung zwischen der Stiftskirche und dem
hl. Severin manifestiert.
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Siegelstempel zum 1. Missivensiegel, Bronze, 4,4 x 2,9 cm Köln.
Stadtmuseum S 230. |