Der Dechant zu Wipperfürth zeigte auf Anfrage
des Generalvikariates die evangelische Mitbenutzung katholischer
Kirchen in 5 Pfarreien sowie den umgekehrten Fall in einem Ort
seines Dekanates an. Solche Zurverfügungstellungen der
eigenen Kirche für die andere Konfession wurden in den
vierziger und fünfziger Jahren in zahlreichen Pfarreien
praktiziert, auch zum Vorteil von Katholiken. Gründe konnten
in der Gefahr durch Fliegerangriffe auf dem weiten Kirchweg,
in der Zerstörung der Kirche oder in der Einquartierung
von "Ostflüchtlingen" bestehen. Hintergrund der
Umfrage von 1953 war eine Erhebung des Heiligen Offiziums in
Rom über die diesbezügliche Praxis in Deutschland.